In der Regel erreichen Rüden und Fähen die Geschlechtsreife gegen Ende ihres zweiten Lebensjahres.
Die Paarungszeit, auch Ranzzeit genannt, findet einmal im Jahr statt und fällt in den Zeitraum von Januar bis März, abhängig von der Region. In dieser Zeit steigt die Spannung im Wolfsrudel an und die Leitwölfin zeigt eine aggressive Unterdrückung der geschlechtsreifen Weibchen. Das Eltern-Paar uriniert mehrmals hintereinander am selben Ort; dies dient vor allem den Rüden, um den Fortschritt der Paarungsfähigkeit der Weibchen – deren so genannte „Hitze“ zu erkennen. Dies führt bei den Rüden zu erhöhtem Testosteron und beeinflusst ihr Sexualverhalten. Geschlechtsreife Rüden versammeln sich um die Wölfin und versuchen, ihre Fortpflanzung zu ermöglichen. Der Leitrüde verteidigt die Wölfin und lässt keinen anderen Rüden in ihre Nähe. Während der Hochranz erlaubt die Wölfin dem Leitrüden, sie zu riechen und zu lecken, während jedoch andere Rüden von beiden Elterntieren ferngehalten werden. Die Paarung wird in dieser Zeit mehrmals täglich wiederholt und dauert jeweils ca. 15-20 Minuten.
In der Regel paaren sich nur die Leittiere eines Rudel, wobei jedoch auch schon seltene Ausnahmen beobachtet wurden, dass zwei Würfe innerhalb eines Rudels aufgezogen wurden; dies stellt jedoch wirklich nur eine Ausnahme dar.
Die Tragzeit einer Fähe beträgt durchschnittlich 60-67 Tage, wobei 63 Tage der Mittelwert sind.
Der Zeitraum für die Geburt, auch Wurfzeit genannt, liegt zwischen März und Anfang Juni, je nach Region. Während dieser Zeit bringt die Fähe normalerweise 4-6 Junge zur Welt.